Kammerjäger bekämpfen und verhindern Schädlingsbefall

Schädlinge sind nicht nur lästig, sie können in vielen Fällen auch gesundheitsgefährdend sein und Krankheiten übertragen. Einen kleineren Befall von Ameisen oder Motten lässt sich durchaus mit frei käuflichen Mitteln selbst bekämpfen, aber die Eigenmaßnahmen haben ihre Grenzen. Giftstoffe ohne Fachkenntnisse eingesetzt, schaden Mensch und Natur und bringen schnell mehr Schaden als Nutzen.

Ein Kammerjäger macht sich bei einem ersten Besuch der Örtlichkeiten ein Bild der Situation, bestimmt den Schädling und schätzt die Größe der Population ein, denn die augenscheinlichen Schädlinge sind oft nur die Spitze des Eisbergs. Der Fachmann weiß um die Entwicklungsstadien und kennt die Lebensgrundlagen der Tiere. Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur die Vernichtung oder Entfernung der sichtbaren Tiere, sondern auch ein Aufspüren der Verstecke und Nester bzw. Eiablagen. Um eine erneute Besiedelung zu verhindern, müssen die Schädlings-fördernden Bedingungen abgeschafft und Eindringmöglichkeiten unterbunden werden.

Neben Privathaushalten sind Schädlingsbekämpfer auch im Holz- und Gebäudeschutz tätig. Sie beraten Hausbesitzer zu prophylaktischen Maßnahmen gegen Holz zersetzende Schädlinge oder sind schnell zur Stelle, wenn der Dachstuhl bereits befallen ist. Sie arbeiten mit Unternehmen der Lebensmittelproduktion und der Gastronomie zusammen. Hier haben sie neben regelmäßigen Kontrollen auch einen Schwerpunkt im vorbeugenden Bereich, um einen Schädlingsbefall durch gezielte Maßnahmen wie z. B. die fachgerechte Müllentsorgung oder Lebensmittellagerung zu verhindern. Es werden regelmäßige Tests durchgeführt, um bei einem möglichen Befall schnell reagieren zu können.

Neben der Schädlingsbekämpfung im Haus ist der Kammerjäger auch bei Schädlingen im Garten oder öffentlichen Plätzen zuständig. Hier werden sie häufig gerufen, wenn sich Wespen oder Hornissen angesiedelt haben. Auch Maulwürfe, Marder, Ratten oder Mäuse sind oft Gründe, bei denen ein Fachbetrieb beauftragt wird. Die Kammerjäger begutachten, beraten und führen entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung oder Vertreibung durch. Sie kennen die gesetzlichen Bestimmungen zum Artenschutz und arbeiten hier gegebenenfalls mit anderen Berufsbereichen im Naturschutz oder mit Jägern zusammen.


Nach der Begutachtung und Bestimmung des Schädlings und der örtlichen Gegebenheiten kommen gezielt chemische, mechanische oder physikalische Anwendungen wie auch Lebendfallen oder Vertreibungsmaßnahmen zur Anwendung.
Kammerjäger besitzen umfangreiche Kenntnisse über die Wirkungsweise chemischer Giftstoffe. Sie tragen Sorge, dass die Giftstoffe keine gesundheitlichen Schäden für den Menschen verursachen, die Umwelt belasten oder andere Tiere in Gefahr bringen. Insbesondere bei der Nagerbekämpfung verbleiben Giftstoffe längere Zeit vor Ort und müssen durch entsprechende Warnhinweise und spezielle Giftköderdarbietung besonders aufmerksam eingesetzt und betreut werden. Giftstoffe werden nach sorgfältiger Prüfung gezielt eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht mit ausreichendem Erfolg greifen.

Neben der Bekämpfung ist die Ursachenforschung ein weiterer Schwerpunkt, um eine Neubesiedlung zu verhindern. Hier gilt es meist bauliche oder hygienische Mängel zu erkennen und zu beheben.

Kammerjägerbetriebe können von Privatpersonen, Betrieben oder auch Gemeinden und Städten beauftragt werden. Auch bei Unsicherheit über einen möglichen Befall beraten die Fachbetriebe mit einem einschätzenden Bericht und zeigen mögliche Maßnahmen auf.


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